Ingenieur-
und Sachverständigenbüro Kössendrup Schadensgutachten, Beweissicherung, Bauchemie/ Bautenschutz, Bauphysik, Sanierung, Wertgutachten Bauschadstoffe, Rückbau, Altlasten, ... |
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RaumklimaKühlt sich
warme, feuchte Raumluft an einer ungedämmten Außenwand
ab, kann sich Kondenswasser bilden. |
Luftströmung an einer kalten Außenwand |
Schallschutz
ist individuell notwendig in Bereichen, wo Schall auf Menschen belästigend
bis gesundheitsgefährdend einwirkt.
Ein neuralgischer Bereich ist die Schallübertragung von einem Wohnbereich
zum nächsten in der Horizontalen. Man spricht hier von einem Luftschall,
weil Lärm in einem Raum oder vor einem Raum außen erzeugt wird,
der einen Bewohner des benachbarten Raumes belästigt. Schall wird
hier in der Luft erzeugt durch Maschinen, Radio oder andere Lärmquellen.
Dieser Schall überträgt sich auf die Zwischenbauteile, Wände
oder Fenster und gelangt auf diese Weise geschwächt zum Hörer.
Man muß hier den erzeugten Lärm - den hier entstehenden Schallpegel
- mit demjenigen vergleichen, der im Hörerraum ankommt. Je stärker
der anstehende Schall gedämmt wird, desto höher ist die Schalldämmung
der Zwischenwand, also das Schalldämm-Maß R.
Auch für Decken gibt es ein Schalldämm-Maß R, wenn im
darüber liegenden Raum Lärm erzeugt wird, der durch die Decke
in den darunter liegenden Raum dringt oder umgekehrt. Auch hier werden
wieder die Schallpegel der beiden Räume (Sender und Empfänger)
miteinander verglichen und daraus dann das vorhandene Schalldämm-Maß
ermittelt.
Das menschliche Ohr nimmt Geräusche zur Kenntnis, deren Frequenz
zwischen 15 und 15.000 Hz liegt. Bei der Bewertung des Schalldämm-Maßes
werden nach der Norm DIN 4109 die Frequenzen zwischen 100 und 3.200 Hz
berücksichtigt. Das menschliche Ohr ist für alle Frequenzen
nicht gleichmäßig empfindlich. Die Norm paßt sich diesem
Hörvermögen des Menschen an. Wird der Lärm im Senderaum
gemessen, dann wird er einzeln nach Frequenzen aufgeschlüsselt. In
gleicher Weise wird auch im Empfängerraum verfahren und in Anlehnung
an die Normvorgaben entsteht dann daraus ein dem Hörvermögen
angepaßtes bewertetes Schalldämm-Maß.
So wird auch verfahren bei einer Schalleinwirkung von der Straße
aus in das Gebäude. Um erkennen zu können, welcher Schallbelastung
ein Gebäude ausgesetzt ist, gibt es für viele Städte Lärmkarten.
Man kann die zu erwartende Lärmsituation aus der Karte abschätzen.
Je nach Lage des Gebäudes zu Autobahnen, Bundesstraßen, Landstraßen
oder großstädtischen Kerngebieten kann dann aus einer Tabelle
die notwendige Schallschutzklasse für Fenster entnommen werden.
Neben
diesem Schallschutz, der zwischen einem Sendebereich und einem Empfängerbereich
über die Luft aufgebaut wird, kann es auch zu einer direkten Schallbelastung benachbarter
Räume kommen. Das ist eine Lärmbelästigung, die man als
Trittschall bezeichnet und der durch den Baukörper direkt übertragen wird.
Der Bewohner eines Obergeschosses
erzeugt Schallwellen nicht durch einen Sender, sondern durch seine persönliche
Aktivität in Form des Gehens oder des Hämmerns auf dem Boden.
Dieser Trittschall wird nicht von Luft zu Luft übertragen, sondern
breitet sich in dem massiven Bauteil der Geschoßdecke aus und strahlt
in die darunter befindlichen Räume als Lärmbelästigung
aus.
Um diesen Lärm für den darunter Wohnenden nicht zu einer
Plage werden zu lassen, bedarf es in solchen Zwischendecken zwischen zwei
Geschossen eines Trittschallschutzes. Zur Überprüfung des Tittschalls wird nicht der Schallpegel
im sendenden und im empfangenden Raum gemessen, sondern der durch den
Trittschall entstandene Lärm im tiefer liegenden Geschoß wird
direkt mit der Soll-Kurve der Norm verglichen. Ein solcher Trittschall
wird gedämmt, wenn ein ausreichend dickes und wirksames Polster an
Dämm-Material zwischen der tragenden Massivdecke und dem auf eine
Wärmedämmung aufgelegten Estrich vorhanden ist.
Hier werden
in der Praxis Fehler gemacht, indem die als Wärmedämmung verlegte
Dämm- Matte nicht in ausreichender Dicke verlegt wird und nicht dicht
gestoßen ausgelegt wurde. Dann kann es durch einfließenden
Mörtel aus der Estrichherstellung zu Schallbrücken kommen, und
der Schall wird nicht durch das Dämm-Material gedämmt, sondern
durch die Schallbrücken direkt übertragen.